Entscheidung zwischen Lotus Domino Server 8 / Exchange Server 2010

  • Guten Tag,


    ich habe die Aufgabe, eine Für-& Wiederliste bezüglich Domino/Notes 8 und Exchange Server 2010 / Outlook 2003 aufzustellen.


    Zu den Fakten:
    - mittelständisches Unternehmen (ca. 300 Mailboxes)
    - aktuell Outlook 2003 als Email Client und einen Mailserver basierend auf Horde (soweit ich das mitbekommen habe)


    Die Idee der GL ist, auf einen eigenen Mailserver zu setzten. Sodass Emails automatisch auf dem Server gesichert werden bzw. archiviert werden. Gleichzeitig soll eine Synchronisation mit mobilen Geräten Möglich sein (iPhone, Black Berry, HTC usw.).
    Sonstige Funktionen, die Standardmäßig erfüllt sein müssen: alles was Unified Communication beinhaltet.
    Darüber hinaus ist geplant, im weiteren Verlaufe ein DMS einzuführen, welches natürlich kompatibel zu den Applikationen sein sollte.


    So, das erstmal zu den Anforderungen.


    Bestünde die Möglichkeit, denn einen Domino Server einzurichten, Outlook aber als Client zu behalten, mit alles Funktionen usw., bei gleichbleibender Performance?


    Leider habe ich noch keine richtige Ahnung in diesem Bereich, deshalb verzeiht mir meine Unwissenheit. (aktuell noch Praktikant/danach Azubi - ich lerne also noch ;)


    Also, was spricht für Domino, was wür Exchange?
    (bitte so objektiv wie möglich argumentieren)

  • Zitat

    Bestünde die Möglichkeit, denn einen Domino Server einzurichten, Outlook aber als Client zu behalten, mit alles Funktionen usw., bei gleichbleibender Performance?


    Das Zauberwort dafür hieße DAMO.

    Zitat

    Also, was spricht für Domino, was wür Exchange?


    Das müsstest Du anhand eurer Anforderungen klären. Dann gibt es noch den Kostenfaktor usw. Wenn es nur um Mailing geht, könnte Exchange die bessere Wahl sein. Wenn es um Linux Server z.B. als Basis geht dann wird es wohl Domino.

  • Ok, danke für die Info. Das es da einen Connector gibt, dass ist mir bewusst...die Frage ist nur, Funktioniert dann diese Schnittstelle zwischen Outlook/Domino genauso effektiv wie die Kombination Notes/Domino? (in seiner einfachsten Form)


    Hoffe auf weitere, hilfreiche Argumente von euch!


    Danke schonmal im voraus! :)

  • Der Connector ist rein für Mail/Kalender/... nicht aber für Anwendungen, d.h. wenn ihr später noch ein DMS auf Notes Basis haben wollt, dann muss das entweder voll webfähig sein oder ihr braucht nen Notes Client.


    Bei Exchange hast du die Möglichkeit von Anwendungen gar nicht, dazu brauchst du dann noch nen Sharepoint, der natürlich als Basis noch mal extra kostet

  • Hallo Phil,



    machen wir es kurz: Nein, selbstverständlich nicht. Outlook hat seine Vorteile in der Integration mit Exchange und Notes mit Domino. Mit der Synchronisation von Mail und Kalender ist dann auch schon Schluss. Die Eleganz des Notes-Clients wirst Du nicht mit Outlook erleben.
    Ob ich deswegen aber 300 Usern Outlook wegnehmen sollte, würde ich mir sehr sehr gründlich überlegen.



    cheers



    EKKI

  • Hey,


    also "effektiv" war von mir vlt. falsch ausgedrückt. :-s


    Aber es ist schonmal gut zu wissen, dass im Grunde nur die Synchronisierung mit Mail/Kalender usw. möglich ist.
    In dem Sinne würde es natürlich auch der Exchange Server "tun",
    weil, so denke ich, dass volle spektrum des Notes/Domino von uns garnicht genutzt werden würde. Und bezüglch der Integration eines Dokumenten Management Systems: da sollte es ja auch kompatible Lösungen von Drittanbieter für Exchange geben.


    Das Argument, den Nutzern Outlook nicht wegnehmen zu wollen ist also solches schon sehr schlüssig, wenn man sich erst ein Mal an die Oberfläche und Funktionen gewöhnt hat, dann könnt es durchaus schwer sein, da dann mit Notes umzudenken.

  • Bei 300 Usern stellt sich IMO die Frage nach derart großen Produkten gar nicht. Wofür braucht man solche Boliden? Hauptsächlich für große Unternehmen (Useranzahl 4-stellig) und das trifft hier ja ganz klar nicht zu. Geht es auch nur ums reine Mailing, sollte man dann doch eher OSS-Lösungen wie OpenExchange et al. in Betracht ziehen. Die sind ungleich billiger, bieten aber den selben Funktionsumfang. Und bei OpenExchange im Speziellen kann man auch noch Support -wer es denn unbedingt braucht- dazukaufen.

    Life is not a journey to the grave with the intention of arriving safely in a pretty and well-preserved body, but rather to skid in broadside, thoroughly used up, totally worn out, and loudly proclaiming "Wow, what a ride!!! :evil:
    Beschleunigung ist, wenn die Tränen der Ergriffenheit waagrecht zum Ohr hin abfliessen - Walter Röhrl

  • Hi Phil,


    ich habe meine missionarische Phase hinter mir gelassen, seit mir zwei Projekte gestorben sind, weil die Benutzer rebelliert haben. Nachvollziehbar oder nicht - es gibt viele, die Outlook lieben. Dann macht es gar keinen Sinn, etwas anderes zu sehen.


    Die Einschätzung von RockWilder teile ich nicht. Wenn nicht ein politischer Grund hinter einer OSS-Strategie steht, ist meiner Meinung nach der Kostenvorteil von OSS nicht zu belegen, da die Implementierungszyklen länger, die Funktionsumfänge geringer und der Support qualitativ nicht besser ist als bei kommerzieller Software. Aber das ist wie gesagt meine Meinung, die ich mir in diversen Projekten gebildet habe.



    cheers


    EKKI

  • Ich muss mich korregieren, es sind nur ca. 100 MA. (nur dieser Standort.


    Über OSS (wie z.B. OpenExchange) habe ich ja auch schon nachgedacht bzw. den Vorschalg gebracht. Allerdings fiel das heraus, weil die Anbindung an ein DMS scheinbar nur noch schwerer zu realisieren ist. Von daher wurde die Entscheidung auf diese zwei, wie RockWilder so schön sagte, Boliden begrenzt.

  • Zitat


    Wenn nicht ein politischer Grund hinter einer OSS-Strategie steht, ist meiner Meinung nach der Kostenvorteil von OSS nicht zu belegen, da die Implementierungszyklen länger, die Funktionsumfänge geringer und der Support qualitativ nicht besser ist als bei kommerzieller Software.


    Das sind genau die Nebelkerzen, die Mikrosoft und seine Evangelisten gerne zünden. Nimmt man die Stichworte einfach mal auf, kann man exakt spiegelverkehrt argumentieren wenn man davon ausgeht, dass einem OpenExchange-Spezi nun ein Exchange vorgesetzt würde. Oder einem Dominoadmin würde ein Exchange vorgesetzt. Natürlich ist es so, dass ein Spezi im Fachgebiet A wesentlich länger braucht, um Fachgebiet B zu beackern, als ein Experte in eben jenem Gebiet. Von daher ist die Argumentation schlichtweg irreführend. Im besten Falle.


    Ob und wenn ja, inwieweit Funktionsumfänge geringer sein sollen, darüber mag ich nicht diskutieren. Es geht aber nicht darum, wieviele supertolle Features eine Software hat, sondern welche Features auf einen gegebenen Einsatzzweck passen. Im vorliegenden Falle wird ein Domino ausschließlich fürs Mailing verwendet und damit der eigentliche Einsatzzweck gar nicht erst betrachtet. Nun kann man also argumentieren, dass man die Finger von Exchange zu lassen hat, weils weniger kann als Domino. Ist aber Schwachsinn, da es hier ausschließlich ums Mailing geht. Analog dazu sind weitere Produkte und ihr Funktionsumfang zu betrachten.


    Qualitativ schlechterer Support? Das kann doch höchstens als Witz durchgehen. Anbieter wie die OpenExchange Group wie SuSE und Konsorten leben ausschließlich vom Support und von Schulungen. Wäre der Support tatsächlich schlechter, wären sie schon lange pleite. Ist die OpenExchange Group pleite? Ist SuSE pleite? Aha!


    Bevor man nun also wild irgendwelche vermeindlichen Argumente in den Raum wirft, die innert weniger Sekunden auseinander genommen werden können, sollte man sich vielleicht fragen, mit welchen Scheuklappen ideologischer wie auch technischer Natur das Thema betrachtet wird. Und man sollte sich fragen, ob es zielführend ist, jemandem auf Lösungssuche mit Scheinargumenten und Platitüden helfen zu wollen.

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  • Hallo Rockwilder,


    bevor Du in Schnappatmung gerätst: Ich arbeite seit mehr als 12 Jahren mit Domino, habe mal die eine und andere Zertifizierung erworben, Anwender und Administratoren trainiert und mehr als nur das eine oder andere Projekt realisiert. Der einzige, dessen Evangelist ich bin, ist mein klarer Menschenverstand. Dieser hat mir in der Vergangenheit bewiesen, dass religiöser Eifer in der IT gar nichts zu suchen hat.


    In dieser Zeit konnte ich aber auch lernen, dass der Kostenvorteil von Open Source Software (wie ich auch geschrieben habe) durch längere Implementationszyklen, geringeren Funktionsumfang sowie individuelle Lösungsansätze der jeweiligen Dienstleister und die damit einhergehende Komplexität aufgefressen wurde.
    Meine persönlichen Erfahrungen mit OpenExchange sind diese, dass der Server sich vollständig gefressen hat, nachdem externe DNS-Server nicht erreichbar waren. Für die Implementation benötigte ein "zertifiziertes" Unternehmen ca. 3 Tage, für die Fehleranalyse 14 Tage. Sicher habe andere Administratoren andere Erfahrungen gemacht, ich aber eben diese. Das habe ich aber klar und deutlich gesagt.


    Leider vermisse ich in Deinem Post genau das, was Du so nonchalant erwähnst und andere "Argument" nennen. Außer Microsoft-Bashing steht da wenig drin.
    Wenn Dich mein Post allerdings zu solch einem Post veranlasst, solltest Du über den "Evangelisten" nachdenken.


    Vorher aber noch ein paar Globuli einwerfen ....


    Achso: SuSE wurde zwischenzeitlich von Novell gekauft, falls Dir das entgangen sein sollte. Ist aber schon ein paar Jahre her. Die waren damals fast pleite ...



    So, und jetzt wieder Frieden :)


    cheers



    EKKI