Ho Ho Hooo

Das Schlimme hier dran ist eigentlich nicht, dass das sinnentleerte Schlipsträgergewäsch beliebig für jedes Produkt austauschbar ist. Das Schlimme daran ist vielmehr, dass Weihnachten bei den Schlipsträgern eben genau so gesehen wird: als Event, dass man möglichst teuer, möglichst laut und möglichst bunt unter die Leute bringen kann (dass die drauf reinfallen ist ein anderes Thema). Und das ist genau das, was mir Weihnachten jedes Jahr verleidet. Nicht die Lebkuchen, die schon Mitte August im Laden stehen ... daran gewöhnt man sich...

Aber dass bereits Ende Oktober in jeder Fußgängerzone rote Kerle hinter jeder Laterne vorspringen und einem ein schlecht immitiertes Ho-Ho-Hoo ins Gesicht blöken, dass die ersten Kunsttannen an den Fassaden hängen, spätestens Mitte November sämtliche Fußgängerzonen in voller Lautstärke mit Weihnachtsliedern beschallt werden und jedes Geschäft sog. Weihnachtsangebote (überteuerte Versionen von das ganze Jahr in den Regalen verstaubenden Produkten) in quietschbunten Prospekten anpreist, das nervt tierisch.

Die Krone setzt dem ganzen dann aber immer wieder ein (selbstverständlich beschlipster) Repräsentant des Einzelhandels auf, der am Anfang des nächsten Jahres in jeder Zeitung und jedem Fernsehbeitrag rumschwafelt, wie gut oder schlecht das Weihnachtsgeschäft gelaufen ist, Zahlen präsentiert und vor sich hinbrabbelt, wie schlecht es den Leuten geht, weil sie nur X Milliarden umgesetzt hätten, im gleichen Atemzug aber fordert, die Preisbindung auf bestimmte Produkte aufzuheben, die Unternehmenssteuerreform endlich auf den Weg zu bringen und weitere "Liberalisierung" des Arbeitsrechts zu fordern und sich wahlweise für oder gegen (je nachdem was grad passt) eine Verlängerung der Ladenöffnungszeiten ausspricht; das alles mit der unausgesprochenne Keule des Stellenabbaus zwischen den Zeilen, sollte "die Politik" nicht bald aus der Knete kommen. Und damit deutlich macht, um was es eigentlich geht.

Ich hasse nicht Weihnachten. Ich hasse das, was die daraus gemacht haben!

Die Christbaumspitze:
Es war einmal vor langer Zeit, kurz vor Weihnachten, als der Weihnachtsmann sich auf den Weg zu seiner alljaehrlichen Reise machen wollte, aber nur auf Probleme stiess.

Vier seiner Elfen feierten krank, und die Aushilfs-Elfen kamen mit der Spielzeug-Produktion nicht nach. Der Weihnachtsmann begann schon den Druck zu spueren, den er haben wuerde, wenn er aus dem Zeitplan geraten sollte.
Dann erzaehlte ihm seine Frau, dass ihre Mutter sich zu einem Besuch angekuendigt hatte. Die Schwiegermutter hat dem armen Weihnachtsmann gerade noch gefehlt.

Als er nach draussen ging um die Rentiere aufzuzaeumen, bemerkte er, dass drei von ihnen hochschwanger waren und sich zwei weitere aus dem Staub gemacht hatten - der Himmel weiss wohin. Welch Katastrophe.
Dann begann er damit den Schlitten zu beladen, doch eines der Bretter brach und der Spielzeugsack fiel so zu Boden, dass das meiste Spielzeug zerkratzt wurde - Shit.

So frustriert ging der Weihnachtsmann ins Haus, um sich eine Tasse mit heißem Tee und einem Schuss Rum zu machen. Jedoch mußte er feststellen, dass die Elfen den ganzen Schnaps versoffen hatten. In seiner Wut glitt ihm auch noch die Tasse aus den Haenden und zersprang in tausend kleine Stuecke, die sich ueber den ganzen Kuechenboden verteilten.
Jetzt gabs natuerlich Aerger mit seiner Frau. Als er dann auch noch feststellen musste, dass Maeuse seinen Weihnachts-Stollen angeknabbert hatten, wollte er vor Wut fast platzen.

Da klingelte es an der Tuer. Er oeffnete und da stand ein kleiner Engel mit einem riesigen Christbaum.

Der Engel sagte sehr zurueckhaltend:" Frohe Weihnachten Weihnachtsmann! Ist es nicht ein schoener Tag ? Ich habe da einen schoenen Tannenbaum fuer dich. Wo soll ich den denn hinstecken ?"

Und so hat die Tradition von dem kleinen Engel auf der Christbaumspitze begonnen ...

=)) =)) =))