Clustern über Domino Task oder auf Storage-Ebene

  • Hallo Forum,


    wir haben intern in der Firma eine kontroverse Diskussion,
    wie wir die Domino-Server zukünftig clustern wollen.


    Ich würde gerne mal euere Meinung dazu hören.


    Würdet ihr die Domino-Daten über eine Spiegelung auf
    Storage-Ebene (z.Bsp.:NetApp) gegenüber des Domino-
    Cluster-Mechanismus bevorzugen?
    Die Storage-Variante ist performanter , da sie nicht über die
    Appl.Schicht abgehändelt werden muß.


    Welche Gründe und Vorteile könnte es dennoch geben, es über
    den Domino-Task zu clustern?


    Danke & Gruß
    Scotty

  • Idealerweise beides.


    Domino Clustering ist dafür da, daß es zwei Server gibt auf die die Last verteilt werden kann bzw die beim Ausfall des einen Servers die Arbeit übernehmen, d.h. daß der Benutzer ohne größere Ausfälle weiterarbeiten kann.


    Clustering auf SAN Ebene ist dafür da, den Ausfall des einen Clusterpartners zu kompensieren.


    Was du einsetzen solltest hängt immer davon ab was du bewerkstelligen willst.


    Wenn nämlich die Maschine mit dem Domino abstürzt oder sonstwie crasht, dann bringt dir der SAN Cluster erstmal gar nichts

  • Ein weiteres Argument gegen die Spiegelung auf Storage-Ebene: Wenn eine Datenbank (und das ist dann immer die gerade wichtigste!) korrumpiert wird, weil irgendein Bit kippt (passiert selten, aber wenn ...), dann übernimmt das das Spiegelbild gnadenlos. Clustering auf Domino-Ebene setzt jedoch auf "normale" Replikationsmechanismen und ist damit gegen derartige Probleme sehr, sehr resistent.
    Wenn Du Dir den Luxus leisten kannst, parellel noch eine Spiegelung zu fahren: Umso besser.


    By the way: Eine Spiegelung dürfte die Performance Deines primären Dominos auch deutlich beeinflussen, vielleicht sogar mehr, als eine Clusterreplikation: Immerhin müssen die Änderungen an den Files (=Notes-Datenbanken) in Echtzeit zweimal durchgeführt werden. Und derartige Änderungen gibt es deutlich mehr, als nur durch die Arbeiten der User in den Datenbanken anfallen: Indizes, Fulltext-Indizes, allgemeine housekeeping-Aufgaben (nicht umsonst werden nahezu alle DBs des Dominos immer eine sehr, sehr aktuelles Änderungsdatum auf Fileebene tragen). Dies sind dann übrigens Dinge, die sonst der Clusterpartner entweder alleine durchführt - oder bei Nichtbedarf eben gar nicht.


    Mein Fazit: Wenn es "entweder oder" heisst, dann ohne Wenn und Aber Domino-Clustering. Storage-Spiegelung bestenfalls ergänzend.


    Bernhard

  • Aus meiner Sicht, gibt es nur einen einzigen Grund, warum man SAN-Platz mehrfach vorrätig halten sollte: wenn man eine Backupsoftware verwendet, die mit den Domino-eigenen Mechanismen nichts anfangen kann (Translog) und so zum Sichern der Daten der Server erst heruntergefahren werden muss. Da nun aber jede vernünftige SW (z.B. TSM, Networker, ...) eben genau das kann, gibt es keinen Grund Speicherplatz mehrfach zu verbraten.


    Wenn nun aber Datensicherheit nicht das ausschlaggebende Kriterium sein kann, kann es nur Performance sein. Das wiederum hängt aber nur zu einem gewissen Teil von der FS-Clusteringlösung ab, sondern eher von der Hardware, die aber ist von sich aus bereits fix genug. In die Thematik "Performance" gehört IMO aber die Verfügbarkeit mit rein. Denn: sind die Daten nicht verfügbar, performt es (aus Userssicht) nicht. Und genau da kommt taurecs Argument ins Spiel: ist der Domino nicht da, bringen dir 10-fach geclusterte Daten rein gar nichts.


    Lange Rede, kurzer Sinn: spar dir das Geld für teures FS-Clustering, spar dir das Geld für Platten, die du nur hast um sie zu haben. Investiere lieber Zeit und Geld in den Aufbau eine Domino-Clusters und mach dir im Zuge dessen Gedanken über eine sinnvolle Verteilung von Usern pro Server, Agenten pro Server, etc.

    Life is not a journey to the grave with the intention of arriving safely in a pretty and well-preserved body, but rather to skid in broadside, thoroughly used up, totally worn out, and loudly proclaiming "Wow, what a ride!!! :evil:
    Beschleunigung ist, wenn die Tränen der Ergriffenheit waagrecht zum Ohr hin abfliessen - Walter Röhrl