Hallo RockWilder,
volle Zustimmung was den Designer angeht. Soweit ich weiß sind aber am Designer einfach zu wenig Leute bei IBM dran, da kann man keine Super-Sprünge erwarten.
Aber mit 8.5.1 wirds ja jetzt besser. Die Beta sieht ja schon mal ganz ordentlich aus und man braucht jetzt auch keine Zusatztools, um sich nur mal die Klassenhierarchien anzuschauen oder eine übersichtliche Darstellung zu bekommen, sondern hat alles in seiner IDE (die dann leider halt mal den fünf- bis zehnfachen Speicherbedarf hat und zum starten mindestens doppelt bis dreimal so lange braucht ).
Zu Java : Wenn mans nicht braucht, ok, aber
1tens. gibts halt eine Menge an fertigem, gutem Code in der Java-Community, for free + dokumentiert (z.B. Logging oder Task-Management, spezielle Implementierungen von Algorithmen wie z.B. Sortierungen, Schlüsselerzeugung ( z.B. für Hashes), Java-Frameworks für Workflows usw. Es gibt zwar auch openntf, aber die Java-Gemeinde ist einfach viel größer als die Notes-Gemeinde).
2tens wird man durch die Eclipse-Plattform viel mehr Java-Code zu sehen bekommen + ich denke es ist dann gut, wenn man sich mit dem Thema schonmal auseinandergesetzt hat.
3tens gibts für die eher Skript-orientierten Programmierer (hey, absolut ohne Wertung hier, einfach nur zu Beschreibung der Programier-Sprachen-Art) Möglichkeiten mit z.B. Groovy zu arbeiten, Lotus Skript ist halt "closed" und alles, was IBM nicht macht, kann man selbst kaum machen. Java ist an dieser Stelle einfach offener (auch wenn Oracle jetzt bei manchem den Daumen draufhalten wird)
4tens kann man Java auch noch benutzen, wenn man aus dem Notes-Ökosystem heraustritt, mit den Grundlagen von Lotus Skript wird es dann schon schwieriger.
Natürlich gibt es auch Nachteile, der Code ist schwieriger unterzubringen (In IDE erstellen, Klassen im Designer reinkopieren+ Agentenrümpfe anpassen usw..), die Lernkurve für Java ist relativ hoch und im UI kann ich (noch ???) nichts mit Java anfangen und für schnelle, kurze Programmierungen (rapid prototyping) ist es auch oft zu viel Overhead (obwohl, seitdem ich einige Skelette für Agenten, Schleifen usw benutze und mit entsprechenden Techniken direkt aus der Eclipse-Umgebung meine Tests machen kann, ohne jedesmal alles in den Notes-Client rüberzukopieren ist auch ein einfacherer Agent zeimlich genausoschnell programmiert wie ein Skript-Agent).
Aber ich denke auch, dass man die meisten Sachen im Skript gut und schnell lösen kann + dazu keine neue Sprache lernen muss. Die meisten OOP-Ansätze funktionieren ja auch in Skript, und wem das reicht, der muß sich ja nicht verbiegen.
Viele Grüße
Holger