Fakt ist:
Der Arbeitgeber hat allen Mitarbeitern die Installationsfassung von Lotus Notes im Intranet zur Verfügung gestellt, mit der Erlaubnis, dies auf privaten PC zu installieren und auch eine Anleitung hierzu als pdf (Konfiguration Durchgangsserver) mitgeliefert. D.h., die Software ist legal (oder erlischt die Lizenz, wenn die Firma erloschen ist?)
Fakt ist ebenso:
Die Dateien bzw. mails sind zwar im Rahmen eines Arbeitsverhältnisses entstanden, aber unterliegen einem höherwertigen Datenschutz. Z.B auch Vertraulichkeitsvereinbarungen zwischen Sachbearbeiter der Firma und Kunden. Vergleichbar einem Arztbrief, dessen Inhalt sich ausschließlich auf ein Arzt-Patienten-Verhältnis bezieht und auch beim Konkurs der Klinik nicht ins Nutzungsrecht des Insolvenzverwalters übergeht.
Fakt dürfte auch sein:
Über vertrauliche Absprachen zwischen Sachbearbeiter und Kunden wird der Sachbearbeiter zwar seinen unmittelbaren Vorgesetzten (z.B. Abteilungsleiter) informieren, aber ganz sicher nicht die oberste Unternehmensführung, (die andere Sorgen hat). Der Insolvenzverwalter als Vertreter der obersten Unternehmensführung darf meiner Einschätzung nach weder über Inhalt noch Tatsache bestehender vertraulicher mails in Kenntnis gesetzt werden, da dieses einen Vertrauensbruch ggü. dem externem Kunden darstellen würde.
Einen Rechtsverstoß vermag ich nicht zu erkennen. Vielleicht sollte sich tatsächlich ein Jurist hiermit mal befassen.